Syrischer Spion


 

Zwei wurden gefasst, die anderen Tausend laufen incognito durch die Straßen von Berlin. Augenzeugen berichten, die Anpassung der Spione an die deutschen Gewohnheiten ist strategisch geschickt, gewollt und fast unaufdeckbar. Sie haben sich den Traditionen verschrieben, auswendig gelernt, auf den Hosenboden gesetzt und ihre Hausaufgaben gemacht. Sie sind ein Fass ohne Boden. Manchmal aber, splittert das nicht nach deutschem Reinheitsgebot hergestellte Spanplattenfass. Verwechselt der syrische Spion seine Tätigkeit damit, anstatt Informationen zu beschaffen mit  Informationen oder Informanten zu beseitigen wird er möglicherweise von der deutschen Justiz in Gewahrsam genommen. Nur dann, wenn er seinen Deckmantel ein wenig gelüftet , seine Maskerade einen Riss bekommen, ja dann muss sich der syrische Spion vor den Spionen des Verfassungsschutzes in acht nehmen. Vielleicht muss er sich sogar vor sich selbst beschützen, denn möglicherweise gehört er einerseits zu den regierungstreuen Kräften eines Regimes an einer ganz anderen Ecke der Welt und andererseits ist er Teil des deutschen Verfassungsschutzes. Dieser hat sich nicht lumpen lassen, wiederholt angesetzt mit kluger Überredungskunst und diplomatischen Geschick. Plauener Spitze, Meisner Porzellan und ein Mercedes der A Klasse. Er hat sich mit Händen und Füßen gewehrt. Die Zu Hause wollten das Geklöppelte und er den Wagen. Außerdem war das mit dem Regime abgesprochen. In einem Telefonat hatte der zuständige syrische Abschnittsbevollmächtigter ihm grünes Licht gegeben.

Doch nun, hier und heute an einem grauen kalten Januartag muss er spionieren, mitten auf dem Alexanderplatz. Er hatte sich das Kostüm übergeworfen, den Rollatur an die Hand genommen und das elende Futter für die unnützen Viecher eingepackt. Den Kragen hochgeschlagen und die Mütze über die wulstigen Brauen gezogen. Unablässig sichtet er den Platz, doch wie zu erwarten erblickt er nichts auffälliges bis ihn auf einmal ein Energiestrahl von hinten streift. Sind Außerirdische auf ihn gestoßen, Journalisten, deutsche Juristen, die leider nicht zu den Freundschaftstreffen des V- Schutzes kommen. Wird er möglicherweise fotografiert, seine politisch wichtige Arbeit auf einem Dokument festgehalten? Er dreht sich um. Niemand ist zu sehen. Nichts…., alles nur ein dummer syrischer Gedanke. Er fährt fort mit Tauben  füttern, ihnen zur Abwechslung auf die Krallen latschen und natürlich mit dem was er richtig gut kann, mit spionieren.


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